Smartphone-Sucht ist schlecht für Ihr Gehirn


Eine Gruppe von Forschern untersuchte Menschen, die sich nicht von ihren Smartphones und dem Internet fernhalten konnten, und fand interessante Ergebnisse. Sie erstellten eine Karte des menschlichen Gehirns und unterzogen die „Süchtigen“ einem MRS-Test (Magnetresonanzspektroskopie), mit dem der Gehalt an chemischen Komponenten (wie Neurotransmittern) im Gehirn gemessen werden kann. Die Forscher konzentrierten sich vor allem auf den Gehalt des hemmenden Neurotransmitters GABA (Gamma-Aminobuttersäure), der eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Erregungen im Gehirn spielt und die Signalwege im Gehirn verlangsamt.
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Die Forscher fanden heraus, dass bei Süchtigen das Verhältnis von GABA zu einem anderen sehr wichtigen Neurotransmitter (Glutamat) viel höher war als es sein sollte. Dieser Anstieg könnte eine erhebliche Auswirkung auf die Gehirnfunktion haben, so die Forscher.
1950 wurde erstmals nachgewiesen, dass GABA Teil des menschlichen ZNS (Zentrales Nervensystem) ist. Spätere Forschungen konzentrierten sich auf diesen Neurotransmitter und zeigten, dass GABA aktiv an vielen Prozessen im Gehirn beteiligt ist und sehr häufig mit Angst und Depression in Verbindung gebracht wird. Laut Hyeong-Sook Seo, Professorin für Neuroradiologie und Leiterin der Forschungsarbeiten an der Seoul National University in Südkorea, können Veränderungen der Hirnaktivität auch mit der Emotionsregulation zusammenhängen.
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In der Studie wurde auch untersucht, wie stark die Abhängigkeit bei diesen Menschen war. Sie ermittelten den Grad der Abhängigkeit anhand von Fragebögen zum täglichen Leben, zu persönlichen Gesprächen, zur Produktivität, zum Schlafverhalten und zu den Emotionen der Befragten. Anschließend untersuchten die Forscher das Verhältnis von GABA und Glutamat (die die Neuronen stärker elektrisch stimulieren) und stellten fest, dass dieses Verhältnis proportional zum Grad der Smartphone-Abhängigkeit in der Gruppe war.
Die wichtige und positive Nachricht für alle Smartphone-„Süchtigen“ ist jedoch, dass eine kognitive Verhaltenstherapie (eine Therapie, die die Gedanken der Menschen beeinflusst und sie in ihrem Verhalten widerspiegelt) die Verhältnisse von GABA und Glutamat effektiv wieder auf ein normales Maß zurückführt.